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Das INTER-SOL - Programm (ISP)
Grundlageninformationen
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Die SonneKosmisch gesehen handelt es sich bei unserer Sonne um einen gewöhnlichen Stern mit einem Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometer und einer absoluten Helligkeit von 4,73 Mag. Die Temperatur im Zentrum beträgt etwa 14,6 Millionen Kelvin. Für die Lebensformen auf der Erde stellen das Licht und die Wärme der Sonne den Quell allen Lebens dar. Außerdem ist sie der einzige Stern, den Astronomen aus der Nähe betrachten und erforschen können. Das Studium der besonderen Vorgänge an der Sonnenoberfläche hat viele Fortschritte auf dem Gebiet der Atom-, Kern- und Plasmaphysik ermöglicht. Bei einer mittleren Entfernung zwischen Erde und Sonne von 149,6 Millionen Kilometern erreicht uns ihr Licht nach etwa 8 Minuten. Beobachtungen der Oberfläche mit Spezialgeräten haben gezeigt, daß sich der Anblick der Sonne bereits in wenigen Stunden verändert und geprägt ist von Erscheinungen wie Sonnenflecken, Fackelgebieten, Flares und Protuberanzen. Die Sonne rotiert mit einer von der heligraphischen Breite abhängigen Periode zwischen 25 und 34 Tagen um ihre Achse. Entsprechend erscheinen alle Oberflächenphänomene in Bewegung.
Was sind SonnenfleckenBei Sonnenflecken handelt es sich um Abkühlungserscheinungen in der Photosphäre (sichtbare "Oberfläche") der Sonne, die durch starke Magnetfelder hervorgerufen werden. Sonnenflecken treten häufig in Gruppen auf und sind mit weiteren Phänomenen der Sonnenaktivität wie Fackeln, Filamenten und Flares verbunden. Ihre Größe reicht von 2.000 km bis über 100.000 km (ein Winkel von einer Bogensekunde entspricht einer Strecke von ca. 700 km auf der Sonne). Die Entwicklung der Phänomene verläuft auf verschiedenen Zeitskalen und ist für jedes Aktivitätsgebiet anders. Große Gruppen zeigen eine Häufung von Flecken um zwei Hauptflecken und werden daher bipolar genannt. Infolge einer Temperatur von ca. 3.700K heben sich die Flecken als dunkle Stellen von der Oberfläche ab, die mit einer Temperatur von etwa 5.400K deutlich heller erscheint. Größere Flecken bestehen zumeist aus Umbra (dunkler Kern) und Penumbra (hellerer Hof). Die Lebensdauer eines Sonnenflecks kann von wenigen Stunden bis zu mehreren Wochen reichen. Die Fleckenaktivität schwankt in einem etwa 11-jährigen Zyklus. Anfangs treten die Flecken auf einer heliographischen Breite von ca. 35° auf und wandern dann im fortschreitenden Fleckenzyklus in Richtung Äquator. Nach Ablauf des Zyklus wechselt die Polarität der Magnetfelder und es schließt sich ein weiterer Fleckenzyklus an. Somit ergibt sich ein magnetischer Gesamtzyklus von etwa 22 Jahren.
Entstehung von Sonnenflecken
Das Auftreten einer Fleckengruppe ist verbunden mit weiteren Phänomenen
der Sonnenaktivität wie Fackeln, Protuberanzen und Flares, die
sämtlich durch Magnetfelder verursacht werden. Die Entwicklung dieser
Phänomene verläuft unterschiedlich schnell und in jedem
Aktivitätsgebiet anders. Das nachfolgende Beispiel erläutert einen
typischen Entwicklungsprozeß von Fleckengruppen:
Beobachtungsmöglichkeiten
Die Beobachtung der Sonne erfordert die strikte Beachtung einiger
Vorsichtsmaßnahmen, da das menschliche Auge sonst irreparable Schäden
davontragen kann. Eine gefahrlose Beobachtung der Sonne mit einen Teleskop kann auf zwei Arten erfolgen:
Von der Verwendung von Okularsonnenfiltern raten wir dringendst ab, da diese oftmals nicht der enormen Hitze standhalten und bersten können! Weitere Informationen zu Beobachtungsgeräten und -techniken können entsprechender Fachliteratur entnommen werden.
Spezielle Tips für die FleckenzählungDie Einteilung der Flecken in Gruppen kann sich besonders in Zeiten hoher Aktivität als schwierig erweisen, wenn viele Gruppen eng benachbart sind oder komplizierte Strukturen aufweisen, die sich in das Klassifikationsschema nach Waldmeier nicht ohne weiteres einordnen lassen. Einige Regeln können hier weiterhelfen (nach H. Künzel, Astronomie und Raumfahrt 14, 121 (1976)):
Anmerkung: Ein alleinstehender Einzelfleck wird entgegen der sonst üblichen Zählweise beim INTER-SOL-Programm nicht (!) als Gruppe gezählt. |
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